Bootshaus R

Bauherr: Fam. Ratschmann

Ort: Attersee


Zeitraum: 2012 - 2013

Leistungen: Planung , Baumanagement

PROJEKTDATEN

Partner in charge: Mathias Haas
Team: Andreas Justl

Nutzfläche: 48,50m²
BGF: 68m²
Boote: 1
Planungsbeginn: 03/2012
Baubeginn: 11/2012
Fertigstellung: 06/2013

Fotos: Mathias Haas
Text: Andreas Justl
 

Das ca. 120 Jahre alte Bootshaus am Attersee war auf Grund der Verwitterung und des Einflusses der Wassernähe kaum mehr nutz- und begehbar. Das Holz hatte bereits die Grenze zwischen Patina und Morschheit überschritten.
Im Zuge einer Bestandsaufnahme wurde insofern aus der angedachten Teilsanierung eine Komplettsanierung. Das Fundament und der umlaufende Betonsockel wurden als Bestand erhalten, das statische Traggerüst (Pfosten-Riegel) und die Fassade wurden als Holzbau erneuert, Auflagen der Behörde zogen zudem erhöhte Anforderungen an den Brandschutz nach sich.

01

Typologie

Funktion

Status

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Komplettsanierung eines Bootshauses

Das ca. 120 Jahre alte Bootshaus am Attersee war auf Grund der Verwitterung und des Einflusses der Wassernähe kaum mehr nutz- und begehbar. Das Holz hatte bereits die Grenze zwischen Patina und Morschheit überschritten.

Im Zuge einer Bestandsaufnahme wurde insofern aus der angedachten Teilsanierung eine Komplettsanierung.

Das Fundament und der umlaufende Betonsockel wurden als Bestand erhalten, das statische Traggerüst (Pfosten-Riegel) und die Fassade wurden als Holzbau erneuert, Auflagen der Behörde zogen zudem erhöhte Anforderungen an den Brandschutz nach sich.

In enger Abstimmung mit dem Naturschutz und Baubehörde orientiert sich das Konzept hinsichtlich der Formensprache, der Kubatur und der exakten Einhaltung der ursprünglichen Dachform und Höhen am Bestand und entwickelt diesen logisch fort.

03

Der Baukörper

Der Baukörper teilt sich in zwei Ebenen. Im Erdgeschoss befinden sich die Bootsgarage und ein dieser Hauptfunktion und dem Garten zugeordneter Lagerraum. Beide Räume sind miteinander verbunden und jeweils von außen zugänglich.

Eine Außentreppe erschließt das Obergeschoss. Ausgehend vom oberen auskragenden Podest erreicht man im Weiteren einerseits eine großzügige Terrasse (Gartendeck) im Nordosten und andererseits über eine in der Fassade integrierte Türe den geschlossenen, lichtdurchfluteten Aufenthaltsraum mit Seeblick. Diesem ist eine südwest-ausgerichtete Terrasse (Seedeck) vorgelagert.

Die Auskragung des Gartendecks in Verlängerung zur Außentreppe und der räumliche Rücksprung des Lagerraumes bilden einen weiteren überdeckten Freibereich mit Sitzmöglichkeit im Erdgeschoss.

04

Horizontalte Holzlattenverkleidung

Auf Grund aktueller Bauvorschriften musste die des Nachbarn zugewandte Wand als Feuermauer (Stahlbeton) ausgeführt werden, welche aber aus formalen Gründen zum Nachbar mit Holz verkleidet wurde (Auflage Naturschutz), im Innenraum aber unbehandelt bleibt.

Die Stahlbetonmauer bildet konstruktiv zudem das statische Rückgrat, welches dem Holzriegelbau die erforderliche Aussteifung gibt.

Die Firsthöhe und Dachneigung waren ebenfalls in Äquivalenz zum Bestand einzuhalten.

Anstatt der erforderlichen üblichen Zangen zur statischen Aussteifung wurden dreieckige Flachholzaussteifungen im Firstbereich entwickelt, sodass die ohnehin minimale vorhandene Raumlichte des Obergeschosses nicht zusätzlich eingeschränkt wurde.

Die horizontalte Holzlattenverkleidung (Rautenschalung Lärche) wurde in ihrer Fugenteilung um das gesamte Objekt „gewickelt“, Anschlüsse, Kanten oder Laibungen auf die Fugenteilung abgestimmt. Brüstungen wurden zum Teil durch Weglassen jeder zweiten Latte gebildet (Hauptbaukörper), die Absturzsicherungen des Gartendecks und der Treppe bilden filigrane Seilgeländer.