Bürocenter Europaplatz

Bauherr: Realtreuhand

Ort: Linz


Zeitraum: 1994 - 1996

Leistungen: Planung , Baumanagement , PS / BK

PROJEKTDATEN:

Fotos: Dietmar Tollerian
Text: Norbert Tomasi

 

Der Blick von außen eröffnet zuweilen ganz neue Perspektiven. So geschehen im Bürocenter Europaplatz, wo gute Büros anstatt schlechter Wohnungen entstanden.

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Typologie

Funktion

Status

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Der Plan

Am Anfang bestand bereits ein Plan, dieses Areal zu bebauen, allerdings als Wohnbau, was aus Sicht von Kaufmann | Partner widersinnig war, –nicht zuletzt aufgrund der Verkehrslage. Man schlug stattdessen eine im Verbund mit dem gerade entstehenden Designcenter und Hotel eine Nutzung als Bürocenter vor. Bis heute wird es als Bürostandort für eine große Versicherung und eine namhafte Rechtsanwaltskanzlei genutzt.

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Die städtebauliche Situation

Die Struktur der Bebauung setzt sich aus einem Riegel entlang der Goethestraße und dazu verlaufenden Querriegeln zusammen. Der Hauptriegel verläuft leicht ausgedreht zur Goethestraße, während die Querriegel bis direkt an den Straßenraum reichen. Die Querriegel setzen die Anordnung der bereits im Norden bestehenden Bebauungsstruktur fort. So entsteht mit dem Gebäudekomplex ein städtebaulicher Abschluss hin zum Designcenter und zu dessen Vorplatz. Die Organisation des Baukörpers orientiert sich an seinen Benutzern: Die durch die unterschiedlichen Auskragungen gebildete Arkade in Richtung Goethestraße ermöglicht durch getrennte Zugänge an den Knotenpunkten eine weitestgehende flexible Nutzung der Mietflächen.

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Die Architektur

Die Bürogrundrisse orientieren sich an einer klassischen zweihüftigen Büroorganisation mit Mittelgangerschließung. Durch die kreuzförmige Gebäudestruktur bilden sich Belichtungsinnenhöfe, die alle Büros mit ausreichend Tageslicht versorgen und für ein angenehmes Arbeitsklima sorgen.

Die Querriegel verfügen an ihren Längsseiten über Lochputzfassaden, die jeweils von einem umlaufend verglasten Winkel gerahmt werden. An ihrer Stirnseite – das heißt zur Straße - ist eine, mit horizontalen Bändern gegliederte Natursteinscheibe vorgesetzt. In der zweigeschossigen Sockelzone des Längsriegels wird die Struktur dieser Natursteinfassade weitergeführt. Die drei darüber liegenden Geschosse dieses Traktes besitzen im Kontrast dazu im Brüstungsbereich Argentonfassadenelemente in einem zurückhaltendem grauen Farbton. Durch die Verwendung derselben Fassadenplatten wurde eine Referenz zum Designcenter und gegenüberliegenden Hotel geschaffen ; die Zusammengehörigkeit der drei Objekte am Europaplatz ist somit gestalterisch thematisiert und nach außen hin wahrnehmbar.