Center West Graz

Bauherr: Center West Graz GmbH & Co KG

Ort: Graz


Zeitraum: 2012 - 2013

PROJEKTDATEN

Partner in charge: Mathias Haas
Team: Christoph Schaumberger, Peer Huss, Paul Wallner, Thomas Fruhmann, Andreas Kastenhuber, Tanja Vucenovic

Grundstück: 101.794m²
Bebaute Fläche: 38.392m²
Vermietfläche: 51.400m²
Anzahl der Shops: 84
Parkplätze: 1960 (davon 600 überdacht)
Bauwerkskosten: EURO 13,2 Mio.
Planungsbeginn: 03/2012
Baubeginn: 01/2013
Fertigstellung: 10/2013

Schaubilder: Kaufmann & Partner
Fotos: Dietmar Tollerian
Text: Mathias Haas
 

Konzeptionell werden das bisher getrennt und mehrfach erschlossene wie auch formal nicht zusammenhängend in Erscheinung tretende Haupthaus sowie das „Haus Eybl“ durch den neuen, vorgelagerten Zubau gewissermaßen geklammert und zu einer Einheit verbunden.
Eine zentraler Eingang mit direkter Anbindung an die Tiefgarage, eine gemeinsame Terrasse im Obergeschoss mit zentralem Foodcourt sowie eine einheitliche neue Fassade, welche die Außenwerbung integriert.

01

Typologie

Funktion

Status

02

Erweiterung und Refurbishment eines Shopping Centers

Das Center liegt am Stadtrand von Graz unmittelbar am Verteilerkreis Webling inmitten einer Agglomeration von Einzelhandel sflächen und gewerblichen Nutzungen.

Im Zeitraum der letzten 25 Jahre entstanden in mehreren Erweiterungsphasen im Wesentlichen 3 Hauptbaukörper um einen zentralen Parkplatz. 

Nicht nur das heterogene und beliebig zusammengewürfelte Erscheinungsbild und ein in die Jahre gekommenes  Erscheinungsbild im Inneren, sondern auch Schwächen in der Logistik und Organisation sowie ein Eigentümerwechsel  ließen ein Gesamtrefurbishment inklusive einer damit einhergehenden Erweiterung um ca. 2.000 m² sinnvoll erscheinen.

03

Konzept

Die auf zwei Ebenen in Richtung Haus Eybl erweiterte dreieckige Ringmall  bindet dieses nicht nur in neuer Qualität an, sondern gibt auch die Richtung zum freistehenden Haus 3 vor, welches über eine im Außenraum umgesetzte  „Promenade“ kundenfreundlich angebunden wird.

Der Eingangsbereich des Hauses 3 wird in weiterer Folge neu organisiert und das Haus gestalterisch mittels neuer Fassadengestaltung  einem Relaunch unterzogen. 

Organisatorisch und logistisch wird neben der Optimierung der Mall in Hinblick auf Orientierung, Belichtung, Übersichtlichkeit und Gestaltung generell – auch der Zufahrts- und Vorfahrtsbereich sowie der Kundenparkplatz überarbeitet. 

Zudem wird das Gesamtobjekt energetisch saniert und optimiert und nach DGNB zertifiziert.

04

Architektur

Als wesentliches Element tritt die Fassade um den neuen zentralen Eingangsbereich in Erscheinung. Der zweigeschossige Baukörper folgt in seiner Gestaltung im Wesentlichen den unterschiedlichen Nutzungsanfordernungen: 

Offen im Bereich des Eingangs und der Freiraumterrasse im Obergeschoß, geschlossen im Bereich dahinterliegender Vermietflächen, in der Höhenentwicklung akzentuiert im Bereich des Centerlogos. 

Durch das Ausknicken der Terrasse im  Obergeschoss entstehen ein großzügiger  und witterungsgeschützter Vorbereich beim Haupteingang sowie eine gedeckte Passage zum bestehenden Nebeneingang  im Osten. Die erforderlichen Werbekästen der Shops werden geblockt in gerahmten „Passepartouts“  positioniert. Die Edelstahlspaneels mit Hammerschlagoberfläche  geben die Umgebung ähnlich einer Wasseroberfläche diffus wider. Je nach Witterung, Umgebungslicht und Blickwinkel entwickelt das Gebäude ein unterschiedliches Erscheinungsbild,  unter Tags hoch reflektierend und glitzernd, am Abend eher  zurücknehmend absorbierend, immer aber getragen von der Eleganz des Materials.

Der Vorplatz nimmt in seiner Farbgebung das rot des unverändert belassenen östlichen Bestands auf. Somit wird dieser nicht nur in die Neukonzeption gestalterisch eingebunden, durch die ebenfalls farblich in Rot gehaltene neue Fassade des westlichen Solitärs (Haus 3) entwickelt sich auch diesbezüglich ein stimmiges Gegengewicht.  Die Umsetzung der Fassade erfolgt mit perforiertem Lochblech, welches zudem aufgrund der rhythmisch variierten Kantung wie ein textiler Vorhang in Erscheinung tritt. Durch die Verwendung der hammergeschlagenen Edelstahlpaneele  im Vordachbereich der – an sich weitestgehend in Glas transparent aufgelösten – Eingangsbereiche wird auch hier wider die Klammer zum Haupthaus hergestellt.