Bauherr: SALK
Ort: Salzburg
Zeitraum: 2020 - 2025
Leistungen: Generalplanung
PROJEKTDATEN:
ARGE Kaufmann Haas & Partner Architekten + X ARCHITEKTEN
Wettbewerblichen Dialog 1.Preis
Partner in charge: Mathias Haas
Team: David Birgmann, Andreas Kastenhuber, Doris Dopfer, Gisela Birgmann
Wettbewerb: 03-07/2020
Planungsbeginn: 09/2020
Baubeginn: tbd
Fertigstellung (geplant): 2025
Schaubilder: sonaar
Fotos: ARGE KHSA+X
Foto Modell: Mathias Haas
Text: Mathias Haas, David Birgmann
An der Schnittstelle zwischen der Einfahrtssituation Chirurgie-West und dem künftigen Haus-B sowie der leicht schräg dazu weiterführenden Müllner Hauptstraße bildet der Bauplatz eine Art richtunggebendes Gelenk. Der 7-geschossige Baukörper reagiert durch seine im Grundriss geknickte Grundform somit zum einen auf diese beiden Hauptrichtungen, leitet die Passantinnen ganz selbstverständlich auf ihrem Weg durchs Areal, zum anderen ermöglicht die geknickte Form eine einladende Platzsituation entlang der Müllner Hauptstraße die gleichzeitig den Haupteingang markiert.
Ein Knick mit multiplem Mehrwert
An der Schnittstelle zwischen der Einfahrtssituation Chirurgie-West und dem künftigen Haus-B sowie der leicht schräg dazu weiterführenden Müllner Hauptstraße bildet der Bauplatz eine Art richtunggebendes Gelenk. Der 7-geschossige Baukörper reagiert durch seine im Grundriss geknickte Grundform somit zum einen auf diese beiden Hauptrichtungen, leitet die Passantinnen ganz selbstverständlich auf ihrem Weg durchs Areal, zum anderen ermöglicht die geknickte Form eine einladende Platzsituation entlang der Müllner Hauptstraße die gleichzeitig den Haupteingang markiert.
Zum künftigen Haus-B hin kragt das OnkoZ nach oben hin gestaffelt aus und bietet so gemeinsam mit dem angewinkelt zurückgesetzten Erdgeschoß eine weitere urbane Platzsituation: Eine neue Piazza als westlicher Dreh- und Angelpunkt des „Müllner Boulevards“ (Vorplatz Eingang Altstadt – Platz und Park St. Johann mit Müllegger Tor – Piazza West).
5-geschoeßige Erscheinung
Das zurückgesetzte Erdgeschoß ist nach allen Seiten hin „offen“ und sowohl für die Besucher/NutzerInnen als auch für die flanierenden PassantInnen einladend und durchlässig. Das rund fünf Meter hohe Geschoß bietet hochwertigste Shop- und Gastroflächen, die optimal zu den Platzsituationen hin kommunizieren können.
Auch in der Höhenstaffelung reagiert der Baukörper sehr sensibel auf die städtebaulichen Gegebenheiten des Areales. So bildet es zur Einfahrtssituation hin, unterstützt durch die Auskragung und die 7- Erscheinung eine Art Torsituation aus. In weiterer Folge staffelt sich das Gebäude ins Areal in Richtung des historischen Teiles höhenmäßig ab, um sich am östlichen Ende an die Maßstäblichkeit des Mülleggertores mit seiner 5-geschoßigen Erscheinung anzunähern.
Elliptischer Luftraum ins 1.OG
Die Innere Organisation, sowie die Erschließung der Funktionen im EG ist so organisiert, dass die einzelnen Einheiten/Angebote unabhängig voneinander erreicht und betrieben werden können. Der Außenraum durchzieht den Innenraum, die rautenförmige Struktur des Freiraums zieht sich durch die Lobby. Strukturell ruht das Gebäude auf drei erdgeschossigen „Footprints“ – Anmeldung/Erschließung, Gastronomie/Seminar und Shops. Über einen elliptischen Luftraum ins 1.OG fließt der Raum der „Lobby“ auch in die dritte Dimension und verbindet über eine einladende Treppe das EG mit dem Ambulanzgeschoß.
In den weiteren Obergeschossen entwickelen sich Ambulanz- und Tagesklinikgeschoße sowie die beiden Bettengeschoße (1. bis 4.OG) sowie die beiden, flächenmäßig kleineren, Ebenen für die Palliativstation (5.OG, inkl. windgeschützten und teilüberdachten Dachgarten) und die Aplasie (6.OG) nach oben.
Monolithische Materialisierung in Beton
Das Objekt unterstreicht seine Solidität durch eine monolithische Materialisierung in Beton. Die raue gestockte Oberfläche der Sockelzone mit den parabelförmigen Öffnungen referenziert gleichermaßen zu den Salzburger Altstadtarkaden wie auch zum unmittelbar angrenzenden Rundbogen des Müllegger Tors. Die stark horizontal gegliederten Fassaden der Obergeschosse mit vorgehängten Sichtbetonbrüstungsbändern reduzieren die Ausprägung ihrer horizontalen Profilierung nach oben hin zur vollständigen Glattheit im Attikaband.
Auch farblich wird dieser Verlauf nachvollzogen: werden der Sockelzone noch leicht rotbräunliche Pigmente (siehe historischer Bestand) beigemengt - verkörpert diese unmittelbar „begreifbare“ Erdgeschoßfassade somit haptische Wärme und in Kombination mit der Vegetation hohe Aufenthaltsqualität, so werden die Sichtbetonflächen der Obergeschosse nach oben hin immer heller und weißer – klinischer, wenn man so will.
Der westliche, nahezu fensterlose „Kopf“ wird glatt geschnitten, hier kommt der subtile Farbverlauf schattenlos zur Geltung.
Differenziert in den Fensterbändern laufende horizontale (helle) Linien irritieren den klassischen Offen/Geschlossen-Rhythmus der Bänderung, verstärken die Horizontalität und bieten funktional Variationen für die Führung des außenliegenden Sonnenschutzes.