Städtebau und Architektur
Die Disposition und Ausrichtung des neuen Bürobaukörpers im Osten des Bauplatzes, erfolgt als logische Fortsetzung der versetzt angeordneten, Ost-West-gestreckten Bestandsgebäude. Unter Berücksichtigung optimaler Belichtungsverhältnisse aller Baukörper, sowie einer idealen internen Anbindung untereinander, kann diese städtebauliche Systematik in weiteren Bauetappen fortgesetzt werden.
Um den hohen Stellplatzbedarf sicher zu stellen wird der Neubau hochgeständert und ermöglicht somit PKW-Stellplätze unter dem Gebäude und gleichzeitig eine großzügige Freiraumgestaltung mit ausreichend Grün- und Sickerflächen. In Kombination mit Bepflanzung und grün beschichteten Stellplatzflächen entsteht ein freundlicher Außenraum.
Das Gesamtareal erhält den drei Funktionen (BMD I bis III) entsprechend drei Zufahrten, sowie drei Vorbereiche bzw. Parkplätze. Im Norden befindet sich der neue Mitarbeiterparkplatz. Mittig zwischen BMD I und Neubau entsteht das Forum - der neu gestaltete und räumlich gefasste Vorbereich der Akademie mit 25 Stellplätzen. Die südliche Zufahrt zum dortigen Parkplatz der Geschäftsführung verbleibt wie im Bestand. Insgesamt stehen 266 PKW-Stellplätze zur Verfügung.
Das neue Gebäude, tritt als schwebender, zurückhaltender, Glaskörper in Erscheinung, der die Umgebung widerspiegelt. Bei Einbruch der Dunkelheit wird die interne Transparenz und Offenheit der Arbeitsabläufe auch nach außen transportiert und der Baukörper erscheint als eine Art Leuchtkörper in der Landschaft.
Interne Organisation und Funktionalität
Die innere Organisation des Neubaus leitet sich von der neuen Unternehmensphilosophie „New Work“ ab. Die sieben Büro-Cluster werden als Open-Space auf 2 Geschoßen angeordnet. Der Eingang erfolgt über ein Foyer im Nordosten des Baukörpers. Über den zentralen Kern mit dreiläufiger Stiege bzw. dem Aufzug erreicht man die erste Büroebene. Von hier aus führt eine freie einläufige Treppe weiter ins zweite Bürogeschoß. Die beiden Ebenen werden über einen großzügigen Luftraum entlang der Nordfassade räumlich miteinander verknüpft, Sichtbeziehungen entstehen. An dieses Zentrum sind die allgemeinen Funktionen wie WC-Gruppe oder Kaffee/Teeküche/Lounge sowie der große Besprechungsraum und der akustisch isolierte Silentroom angeordnet.
Die interne Anbindung des Neubaus an den Bestand erfolgt im ersten Geschoß als lineare Fortsetzung der bereits bestehenden Verbindungsbrücke zwischen BMD I und II. Die Anbindungsmöglichkeit einer zukünftigen Gebäudeerweiterung ist ebenso bereits vorgesehen.
Individuelle Arbeitsplätze
Arbeitscluster deren Mitarbeiter vorwiegend konzentrierte Einzelarbeit verrichten, sind in den ruhigen Randbereichen untergebracht. Die individuellen Arbeitsplätze können hier mit Akustikpaneelen Kojen-artig gestaltet werden. Mobile Wandelemente ermöglichen Teilbereiche von anderen visuell und akustisch abzuschirmen. Der gesamte Großraum ist lichtdurchflutet, alle Arbeitsplätze, inklusive der Innenzonen sind mit ausreichend Tageslicht versorgt. Den Clustern eingebettete informelle Lounge-Bereiche bieten den Mitarbeitern Kommunikationszonen. Bepflanzung in Form von begrünten Wänden und Pflanzgefäßen bereichern die Arbeitsumgebung und Atmosphäre. Die den Clustern zugeordneten gläsernen Meeting-Räume sowie die Möbelartigen (Raum in Raum-System) Call&Focus-Boxen gliedern die offene Raumstruktur und schaffen differenzierte Zonen.
Flexibilität, Konstruktion, Materialien
Der Einsatz von raumbildenden massiven Wänden beschränkt sich lediglich auf den Erschließungskern. Höchste Flexibilität in Hinblick auf zukünftige, wechselnde Anforderungen wird hiermit gewährleistet. Auch die Gebäudetiefe von 18,5m entspricht dem Anspruch der Zukunftssicherheit. Mit geringem Aufwand kann so aus dem Open-Space-Office zu einer klassischen Zellen-/Kombibürostruktur verwandelt werden. Für die Primärkonstruktion wird die Ausführung in Stahlbeton (Stützen / Flachdecken) vorgeschlagen, vernünftige Spannweiten garantieren hier eine wirtschaftliche Bauweise.
Die thermische Hülle der Doppelfassade soll mittels Pfosten-Riegel-System (Fix-Elemente: 3-fach Isolierglas, Drehflügel: Aluminium) erfolgen. Die äußere Prallscheibe gibt dem Baukörper seine besondere Ästhetik und schützt vor dem zukünftig zu erwartenden Verkehrslärm (Westspange). Als Sonnenschutz sind im Zwischenraum liegende Textil-Screens vorgesehen. Heizung und Kühlung erfolgt durch Bodenkonvektor bzw. über die abgehängte Decke, inwieweit eine geothermische Nutzung zur Energieerzeugung (va. Kühlung) bzw. Sonnenkollektoren am Dach sinnvoll sind, wäre im Weiteren zu untersuchen.
Öffenbare opake Flügel, sind so positioniert, daß sie auch etwaigen Erfordernissen späterer Anpassungen ( z.B. Umbau in Zellenbüros) gerecht werden. Um sommerlicher Überhitzung vorzubeugen ist die Anzahl opaker Elemente an der Südfassade höher als an der Nordseite des Gebäudes.
Die dem Außenraum zugewandte Deckenuntersicht der ersten Obergeschoßdecke wird mit fluoreszierender Farbe (CI-Orange) gestaltet. Weiters findet die CI-Farbe Anwendung bei den opaken Drehflügeln der inneren Fassadenebene. Ausführung des Daches als extensiv begrüntes Flachdach. Die Fassaden des Erdgeschoßes werden entsprechend dahinterliegender Funktion teilweise großflächig verglast (Aluminium Portalkonstruktionen)
Als Bodenbelag wird für die Bürobereiche Installationsboden mit aufgelegten Teppichfliesen (guter Schallabsorber) vorgeschlagen. Lediglich die Lounge-Bereiche der Küche sind in Holzparkett angedacht.