LDZ Oberösterreich

Bauherr: Realtreuhand / LVV

Ort: Linz


Zeitraum: 1999 - 2004

Leistungen: Planung , Baumanagement

PROJEKTDATEN:

Fotos: Dietmar Tollerian, Flugbild: Helmut Jäger-Waldau
Text: Norbert Tomasi
Architektur: ARGE Kaufmann|Partner und Neumann + Steiner

 

In einer demokratischen Gesellschaft müssen Gebäude der öffentlichen Verwaltung Offenheit und Bürgernähe signalisieren, um von der Bevölkerung angenommen zu werden. Mit dem Landesdienstleistungszentrum in Linz wurde dies auch architektonisch umgesetzt.

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Typologie

Status

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Besucherfreundlicher Arbeitsraum

Beim Landesdienstleistungszentrum kommen mehrere Anforderungen an ein modernes Verwaltungsgebäude zur Deckung: Zum einen qualitativ hochwertigen Arbeitsraum für rund 1.800 Bedienstete auf über 90.000 m2 Bruttogeschossfläche zu schaffen, zum anderen den Besuchern eine einfache und klare Orientierung zu garantieren.

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Ein Zentrum für OberösterreicherInnen

Mit einer dramatischen Geste öffnet sich das LDZ über den im Erdgeschoß liegenden Busterminal weit hin zum Bahnhofsvorplatz. Über eine breite Treppe sowie Rolltreppen und behindertengerechte Aufzüge betritt man die Eingangshalle und den Bereich des Bürgerservices. Diese leitet den Besucher zu den großen lichtdurchfluteten Querspangen, die über alle Geschosse und von der Kärntner Straße bis an die Gleisanlagen reichen. Von hier zweigen die einzelnen Bürotrakte ab. Diese Erschließungshallen queren den 200 Meter langen Haupthof, der auf beiden Seiten offen ist, sowohl in Richtung Bahnhofsvorplatz als auch in Richtung Volksgarten. Auf diese Weise können sich die Besucher im Gebäude an der bekannten Umgebung außerhalb orientieren. Je nach Standort hat der Besucher markante und vertraute Elemente des Stadtteils vor Augen, die ihm Orientierung bieten.

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Funktional, dennoch ästhetisch

Die Besprechungsräume werden durch kaskadenartige Treppenläufe erschlossen. An den Enden der Hallen und auf den Stiegenpodesten entstehen Bereiche für informelle Kommunikation. Die Büros sind allesamt auf dem neusten Stand der Technik. Je nach Tageslicht wird die Beleuchtung im Gebäude gesteuert. Sonnenschutzjalousien in den hochwärmegedämmten Isoliergläsern sowie die Belüftung und Kühlung sorgen auch im Sommer für ein angenehmes Arbeitsklima. Der Warmwasserbedarf des Gebäudes wird durch die Nutzung passiver Sonnenenergie abgedeckt.

Die funktionale Gliederung des Gebäudes spiegelt sich in der Außengestaltung wider. Die Fassaden orientieren sich am Umfeld und weisen daher unterschiedliche Facetten auf: Zur stark befahrenen Kärntner Straße ist die Fassade als ruhige, geschlossene Großform auf V-Stützen ausgeführt. Im Erdgeschoß entsteht so eine großzügige Arkade, die aus der Stadt kommende Fußgänger witterungsgeschützt bis zum Haupteingang leitet. Die Fassaden auf den Stirnseiten des LDZ, also Richtung Volksgarten und Bahnhofsplatz, geben durch hohe, breite loggienartigen Durchbrüche den Blick in den großen Innenhof mit Baumbestand frei. So wird die Grundrissstruktur des LDZ schon vom öffentlichen Raum aus sichtbar. Zu den Bahnanlagen hin schützt eine grünlich weiß schimmernde Schallschutzwand mit großen verglasten Öffnungen die dahinter liegenden Bürotrakte gegen den Lärm der vorbeidonnernden Züge.