Science Museum

Bauherr: Stadt Linz

Ort: Linz


Zeitraum: 2004 - 2004

Leistungen: Planung

PROJEKTDATEN:

Fotos: Kaufmann|Partner
Text: Norbert Tomasi

 

Architektur kann durch geschickte neue Verbindungen etwas an sich Profanes in etwas Außergewöhnliches verwandeln. So kann eine reine Brückenfunktion durch ein integriertes Museum einen städtebaulichen Mehrwert erhalten, der die Besucher und Bewohner einer Stadt wie Linz an der Donau zu Besuchern und Bewohnern von Linz auf der Donau macht.

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Typologie

Funktion

Status

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Städtebauliche Überlegungen

2004 gab es seitens der Stadt Linz die Überlegung, in Ergänzung zum Ars Electronica Center ein Science Museum zu realisieren.

Das Projekt bildet einen Brückenschlag in mehrerlei Hinsicht. Durch die nahe liegende Positionierung der Fahrradverbindung im Bereich des Dreiecks AEC, Lentos und Brucknerhaus bietet sich die Brücke in Verbindung mit einem Science Museum als erweiterte Kulturstätte förmlich an. Dadurch entstünde einerseits ein Kulturbau, der das weitläufige Areal des Donauparks besonders im Hinblick auf das Kulturhauptstadtjahr 2009 attraktiver macht und andererseits eine Lösung darstellt, wie man den nicht unerheblichen Fahrradtourismus von der Urfahraner Seite elegant in die Stadt leiten könnte. In der derzeitigen Situation ist das eher unbefriedigend bis gar nicht gelöst.

Folgerichtig wird die Brücke auf der Seite Urfahrs östlich des AEC am Beginn des Urfahraner Marktgeländes positioniert und auf Linzer Seite zwischen Lentos und Brucknerhaus angebunden.

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Die Konstruktion und Architektur

Die Brückenkonstruktion selbst ist eine Seilhängekonstruktion mit beidseitig geknickten Pylonen. Der Baukörper des Science Museum ist auf den nördlichen Teil der Brücke verlagert und kippt von der Achse der Brücke Richtung Osten. Dadurch werden die bisherigen Blickbeziehungen nicht beeinträchtigt, und gleichzeitig bringt sich die Konstruktion selbst als neues Zentrum ins Spiel. Durch das Andocken des Museums am Ufer von Urfahr erhält die gesamte Brücke eine Spannung und erleichtert die Statik der Gesamtkonstruktion, sodass die eigentliche Brücke sehr filigran und elegant in Erscheinung tritt.

Der Baukörper des Science Museum an sich ist als differenzierte organische Großform formuliert. Die innere Wegführung erfolgt über Rampen. Durch dieses Spiel mit den Verkehrsflächen und halböffentlichen Flächen erfährt - beziehungsweise ergeht - der Benutzer das Museum bei der Überquerung der Donau.

Der schlanke Steg weitet sich am nördlichen Ufer zum Museum hin und gewichtet damit die Struktur an einem Ufer, aber gerade dadurch ergeben sich elegante Bezüge zum Wasser , die eine starke Verbindung zu den gegenüber liegenden Kulturbauten und zur Stadt selbst schaffen. Gleichzeitig wird das Dilemma mit den als Umwegen empfundenen derzeitigen Überquerungsmöglichkeiten gelöst, und Linz rückt an der Donau ein Stück näher zusammen.