Stadion SV Ried

Bauherr: SV Ried Errichtungs- und Betriebs GmbH

Ort: Ried / Innkreis


Zeitraum: 2001 - 2003

Leistungen: Planung , Baumanagement

PROJEKTDATEN:

Fotos: Dietmar Tollerian, Kaufmann|Partner
Text: Norbert Tomasi

 

Ein Bundesligastadion am Land zu bauen verlangt von einem Architekten viel Fingerspitzengefühl und Realitätssinn. Die Baugeschichte des Stadions des SV Ried war fast so spannend wie ein Fußballmatch. Gewonnen hat die bessere Lösung.

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Typologie

Funktion

Status

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Ein Projekt mit Kick

Vom Erfolg ihres Fußballvereins in der österreichischen Bundesliga beflügelt, hatten die Verantwortlichen des SV Ried und der Stadt Ried den Bau eines neuen Stadions in Betracht gezogen. Ein Standort war schon gefunden, ein Masterplan lag vor. In der Halbzeit eines Bundesligaspiels wurde Wolfgang Kaufmann gefragt, ob er sich konzeptionelle Gedanken zu einem Neubau machen würde, wenn das Spiel 2:1 für Ried ausgehen würde. Als Fußballfan konnte er sich dieser Wette natürlich nicht verschließen. Ried gewann 2:1 und die Verantwortlichen ein Konzept für ein neues Fußballstadion.

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Vorrunde mit Überraschungen

Bei Kaufmann|Partner überprüfte man, bevor man sich an die Konzeptentwicklung machte, zunächst den neuen Bestimmungsort des Stadions. Der Baugrund war zu teuer, die Verkehrsanbindung schlecht und nur mit sehr viel Geld zu verbessern. Die Verantwortlichen baten Kaufmann daher, statt eines Neubaues ein Konzept für die Erweiterung und den Umbau des bestehenden Stadions in Angriff zu nehmen. Doch der lehnte ab. Der Bürgermeister war konsterniert und verlangte zumindest einen neuen Standortvorschlag. Kaufmann|Partner fand den geeigneten Standort direkt am Messegelände in Ried und entwickelte das dazugehörige Konzept gleich mit. Das Areal hat eine perfekte Verkehrsanbindung und verfügt über genügend Parkplätze, und gegebenenfalls ergeben sich durch das neue Stadion auch Synergien für die Messe Ried. Eineinhalb Jahre später startete der SV Ried im komplett ausverkauften Stadion in die neue Bundesligasaison.

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Das Konzept und die Architektur

Man plante ein Bundesligastadion für 7600 Besucher, an die lokalen Bedürfnisse und den realistischen Bedarf der Region angepasst. Das betraf vor allem die Dimensionierung, wenn auch sämtliche Zusatzfunktionen eines Ligastadions wie Umkleideräume, Mannschaftsräume, Klubräume aber auch ein Restaurationsbereich und VIP-Bereiche für die Zuschauer abgedeckt wurden..

Daraus ergab sich eine sehr rationale Grundkonstruktion. Im Stadion kommen Betonfertigteile zum Tragen, das Tribünendach besteht aus einer abgespannten Stahlkonstruktion mit transluzenter Stegplatteneindeckung, wodurch sich ein stützenfreier Tribünenbereich mit komplett freier Sicht auf das gesamte Spielfeld vom jedem Sitzplatz aus ergibt. In der Gestaltung der Fassade des Kopfbaus spiegeln sich die Klubfarben wider. Die Eingangsportale sowie die ergänzenden Bauten für Kassa und Wettbüro sind einheitlich gestaltet und unterstützen in ihrer Klarheit die Orientierung der Besucher.