Bauherr: Margarethe Perotti
Ort: Linz
Zeitraum: 2014 - 2016
Leistungen: Baumanagement , PS / BK , Generalplanung
PROJEKTDATEN:
Konzept in Kollaboration mit Arch. Franz-Josef Perotti
Partner in charge: Mathias Haas, Christoph Schaumberger (ÖBA)
Team: Katharina Kirchmayr, Johann Bell
Statik: Praher-Schuster ZT GmbH, Linz
Pflanzenberatung: Ökoplant GmbH, Wels
Grundstück: 579 m2
Nutzfläche Bestand: 2.408 m2
Nutzfläche Neu: 329 m2
Loggien, Terrassen: 268 m2
Wohn-/Geschäftseinheiten: 15
Planungsbeginn: 02/2014
Baubeginn: 05/2015
Fertigstellung: 12/2016
Fotos: Wolfgang Luif (Panorama), Dietmar Tollerian, Mathias Haas
Text: Mathias Haas
Das historische Stadthaus in der Linzer Herrenstraße 8 – das Haupthaus datiert aus dem Jahre 1870, eine erste Erweiterung mittels einer Aufstockung wurde im Jahre 1996 vorgenommen – wird 2016 im Innenhof um zusätzliche Geschäftsflächen im Erdgeschoß und um Wohnraum mit vorgelagerten Loggien bzw. Terrassen erweitert.
Architecture brut mit hängenden Gärten
Möglich wird dies auch dadurch, weil das Nachbarareal der Promenadengalerien neu errichtet wird und dies erst eine wirtschaftlich darstellbare baulogistische Umsetzung ermöglicht, eine Realisierung von der Herrenstraße aus wäre unmöglich.
Die Wohnungen – bisher ohne individuellen Freiraum – erhalten großflächig verglaste Wohnraumerweiterungen mit zugehörigen Loggien, die erdgeschossigen Geschäftsflächen werden zum Hof hin erweitert, mittels Skylights belichtete Neben- und Sozialräume des Friseursalons werden im Untergeschoss realisiert.
Formal ist der Annex als üppig bepflanzter Hängender Garten konzipiert, dessen konstruktives Gerüst dazu kontrastierend bewusst roh, aber präzise detailliert in Erscheinung tritt.
Das dem Haupthaus vorgestellte „Regal“ aus Sichtbeton (Stützen und statisch wirksame Pflanztröge als Träger) mit absturzsichernden verzinkten Flachstahlgeländern bildet den Rahmen für großflächig verglaste Wintergärten.
Die Pflanztröge sind bodenbündig mit den Terrassen ausgeführt, die Bewässerung über gesammeltes Regenwasser erfolgt automatisiert.
Durch die thermische Sanierung der wird zudem der Heizwärmebedarf des Objekts auf 45 kWh/m²a halbiert.
Erhöhte Wohnqualität
Die Erweiterung des Stadthauses Herrenstraße stellt insgesamt eine sinnvolle innerstädtische Nachverdichtung dar, versteht Hängende Gärten nicht nur als Lippenbekenntnis und schafft für die Nutzer eine wesentliche erhöhte Wohnqualität.
Und wenn die zukünftigen Nutzer der benachbarten Promenadengalerien einen Blick aus dem Fenster werfen, werden sie sich an der Vitalität und Farbenpracht der Vegetation erfreuen.