Swisslog Technologiezentrum

Bauherr: JH Immobilien GmbH

Ort: Eberstalzell


Zeitraum: 2021 - 2023

 

PROJEKTDATEN:
 

BGF (oberirdisch): 10.151m2 

BRI (oberirdisch): 91.818m3

Nutzfläche (gesamt): 9.598m²

Bebaute Fläche: 9.262m2 

KFZ Stellplätze: 150


Planungsbeginn: 06/2021

Baubeginn: 07/2022

Fertigstellung: 10/2023 
 

Fotographie: Mark Sengstbratl

Fotos Modell / Baustelle: KHSA

Text: Sandra Maria Haas

 

 

Der neue Unternehmensstandort von Swisslog Austria im Gewerbegebiet von Eberstalzell umfasst ca. 7.500m² Produktionshallen und Büroflächen von ca. 2.000m².

Konzeptionell werden entlang einer Längsachse (Magistrale - das logistische Rückgrat) 4 Produktionshallen aufgefädelt (Kammprinzip). Im südlichen Bereich der Achse werden die ergänzenden Büroflächen mit direktem Bezug zu den Hallen organisiert.

 

01

Ein Kamm  mit vier Hallen

Entlang der südlichen Magistrale werden 4 Hallenbaukörper, maßgeschneidert für die unterschiedlichen Anforderungsprofile aufgefädelt und intern verbunden.

Beginnend vom Lager des westlichen Warehouse werden in den beiden mittleren Hallen die Produkte gefertigt und assembliert, in der Test Area der vierten Halle werden die Produkte der abschließenden Qualitätssicherung unterzogen. Durch das funktionsbedinge „Vershiften“ der einzelnen Hallenbaukörper entlang der Längsachse entstehen abwechslungsreiche Außenräume und Fassadenabwicklungen.

Die Magistrale ist in den Verbindungsbereichen großzügig verglast und bietet abwechslungsreiche Ausblicke in die grünen Höfe zwischen den Hallen. Diese werden Innen großzügig mit Tageslicht versorgt, die Holzdachkonstruktion vermittelt eine angenehm warme Atmosphäre.

Das Areal ist zur Gänze umfahrbar, bietet optimierte An- / Ablieferungsoptionen für den Werksverkehr und stellt ausreichend PKW- Stellplätze zur Verfügung.

02

Der repräsentative „Kopf“ des Areals

Das 3-geschossige Kopfgebäude im Nordosten beinhaltet Büroflächen für Management & Verwaltung und im Erdgeschoß ein Bistro.  Die Arbeitswelt mit einer vitalen Mischung aus kleinteiligeren Büros und offenen Kommunikationsbereichen bildet die organisatorischen Abläufe ideal ab. Freibereiche im Erdgeschoss sowie eine Kommunikationsterrasse auf Ebene 2 ergänzen das New-Working-Angebot.

Das flächenmäßig größere oberste Geschoss kragt an der Ost- und Südseite aus, wird gestalterisch oppositionell zum Sockel horizontal artikuliert und bildet damit einen angemessenen Unternehmensauftritt für Besucher und Kunden am neuen Standort.

03

Robuste Kerne in der flexiblen Bürowelt

Konzeptionell bildet die Umsetzung des innenliegenden Vertikalerschließung mit seiner gestockten Betonoberfläche den robusten Kern, gekontert mit dem in Eichenholz ausgeführten Sanitärkern. Textile Bodenbeläge , Glastrennwände mit filigranen Schwarzmetallprofilen und eine durchgängige Kühldecke sorgen für angenehme Büroräumlichkeiten.

04

Wertige Materialien und reduziertes Farbkonzept

Das Interior wird mit wertigen Materialen (Sichtbeton, Echtholz) und einem reduzierten Farbkonzept umgesetzt. 

Das Sechseck aus dem Unternehmens-CI wird spielerisch für Leuchtkörper und Akustikelemente an der Decke oder als abstrahierte Diskretionsfolierung an den Glastrennwänden eingesetzt. 

05

Wertstabile Konstruktion und nachhaltiges Energiekonzept

Konstruktiv werden die Hallen neben einer Stahlbetonstützenkonstruktion mit Holzelementdächern und einer vorgefertigten Hybridfassade umgesetzt. Dabei wird die (dunkle) Sockelzone bis 4,5m Höhe mit vorgefertigten Holzelementen (außenseitige vertikale Lattenschalung) realisiert auf der im oberen Bereich (helle) Aluminiumsandwichelemente aufgesetzt werden.

Zur Reduktion der Dachflächenversickerung erhalten sämtliche Dächer einen Abflusswert-reduzierenden Dachaufbau, das Flachdach des Kopfbaus wird extensiv begrünt, die Hallendächer mit 7.500m²-Photovoltaik belegt.

Als absolut innovativ und aus der spezifischen Gegebenheit des Standorts kann die Wärmeversorgung des Projekts betrachtet werden: Diese wird durch eine „Nahwärme“-Versorgung aus der überschüssigen Prozessenergie des Nachbarbetriebs abgedeckt.  

06

Die Poesie des Unfertigen oder der Augenblick des Vergänglichen - Under Construction 2022-2023

Temporärer Witterungsschutz tanzt im Wind, die Zahnstocher der Betonstützen kreuzen die Jetstreams am Himmel, Helles schwärzt sich, eine auskragende Deckenuntersicht wird zur Wand auf Glasboden oder halbabgerissene Schutzfolien der Paneele sind die jugendliche Akne der Fassade.