Wienmuseum Neu

Bauherr: Wien Museum Projekt GmbH

Ort: Wien


Zeitraum: 2015 - 2015

Leistungen: Planung

PROJEKTDATEN:

Partner in charge: Mathias Haas
Team: Andreas Kastenhuber, Andreas Justl, Josef Kienesberger

Gesamtnutzfläche: 12.216 m2
BGF gesamt: 19.942m2
BRI gesamt: 99.947 m3

Planungsphase: 03-06/2015

Bilder: Kaufmann & Partner
Text: Mathias Haas
 

Städtebaulich nimmt die Neubebauung auf bestehende Ordnungssysteme wie dem Masterplan Glacis Bezug. Grundlegend dabei ist die Symmetrieachse zur Karlskirche, das übergeordnete räumliche Korsett des Museums Neu entwickelt sich aus der gespiegelten Anordnung der technischen Universität. Dieses Volumen wird nun nach verschiedenen städtebaulichen Einflüssen (Sichtachse Canovagasse Richtung Karlskirche), Höhenstaffelung der neuen Baukörper (Sichtachse Karlsplatz Richtung Haerdtlbau) modelliert. 

01

Typologie

Funktion

Status

02

Band – Fuge - Platz

Der mit der permanenten Ausstellung aufgestockte Haerdtl-Bau wird an die umgebende Baukörperhöhe angeglichen und erhält mit dem teilweise schwebenden Baukörper Sonderausstellung / Publikumsforen ein Gegenüber, nordseitige erdgeschossig verbunden mit dem neuen zentralen Eingangsfoyer. Somit entsteht ein dem Museum zugeordneter „Platz am Platz“, abgeschottet vom Straßenlärm, aber differenziert offen vom / zum Karlsplatz bzw. Richtung Vorplatz Karlskirche.

Typologisch tritt die Neubaustruktur in Form eines kontinuierlichen Bandes in Erscheinung 

03

Interne Struktur

Das Gebäude wird über den zentralen neuen Eingangsbereich mit Foyer / Shop erschlossen, von welchen einerseits in die permanente Ausstellung (Häerdtl Bau mit Aufstockung) und andererseits in den Neubauteil Richtung Westen verteilt wird. Wesentlich für beide Fälle sind großzügige vertikale Erschließungen, welche zusätzliche Erlebnisräume darstellen und jeweils unterschiedlich artikuliert werden. 

So wird zur Erschließung der permanenten Ausstellung dem bestehenden Innenhof eine freistehende Treppe eingesetzt, welche sämtliche Ausstellungsbereich unterschiedlich anbindet und somit ein parcour-artiges Durchwandern wie auch das selektive Ansteuern einzelner Bereiche ermöglicht.

Andererseits werden die größtenteils im Untergeschoss angesiedelte Sonderausstellung, der erdgeschossige Wienraum und die Veranstaltungsräume bzw. das Kindermuseum im ersten Obergeschoss über ein dem sich aus dem Eingangsfoyer heraus entwickelndes Atrium erschlossen. Lichtdurchflutet von oben mit unterschiedlichsten Blick- und Sichtbezügen. Der denkmalgeschützte derzeitige Eingang wird zum Cafe ungenutzt (vorgelagerte Terrasse mit Grün- und Sitzflächen am Platz inklusive).

Der Wienraum ist über einen separaten Zugang erreichbar (gleichzeitig als gedeckter Freibereich nutzbar), ebenso ist die Sonderausstellung B autonom vom Museum erschlossen.

Logistisch versorgt der im Norden an den Haerdtl-Bau angedockte Vertikalbau mit Transportaufzug sämtliche Ausstellungsetagen (mit direkter Anlieferungszone an der Nordostecke des Bestandes), über den untergeschossigen Verbindungskorridor ist die zweite vertikale Erschließung  im Neubau direkt angebunden.

Sämtliche Verwaltungs- und Administrationsräumlichkeiten sind im Bestand untergebracht, die Erschließung erfolgt über das südöstseitige Bestandstreppenhaus.

04

Materialisierung

Das „Band“ des Neubaukörperes wird monolithisch mit gezielten Öffnungen ausformuliert, zum neuen Plazt hin öffnet sich das gebäude transparent und großflächig. 

Die Fassade soll als Keramikfassade mittels vertikaler skulpturaler Baguettestäbe umgesetzt werden. 

In der Großform des Bandes wird ein kontinuierlicher Farbverlauf von dunkel (Neubau) bis hell (Aufsatz Haerdtl- Bau) vorgeschlagen, in der Mikrostruktur führen verschiedene Farb- und Glanzstufen der Keramikstäbe zu einem abstraktes Vexierspiel mit der Umgebung.